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Hintergrundinformationen

Situation_Kongo © Nath Fauveau

Die Provinz Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) ist sehr unruhig. Sie gehört zu den gefährlichsten Regionen des zentralafrikanischen Landes, das unter anderem unter Konflikten bewaffneter Gruppen, Korruption, schlechter Verkehrsinfrastruktur und anderen Herausforderungen leidet. Ausgerechnet dort, in Nord-Kivu hat sich Ebola seit August 2018 stark ausgebreitet. Seitdem machen das Gesundheitsministerium des Landes, verschiedene Nichtregierungsorganisationen und andere Gesundheitspartner Impfkampagnen. Und genau dort möchte der Partner der DEICHMANN-Stiftung Hoffnung und konkrete Hilfe zu den Menschen bringen.

Was ist derzeit wichtig im Einsatz gegen Ebola?

Dialogkultur © Kate Holt

Besonders wichtig ist es zurzeit, die Bevölkerung für die Krankheit zu sensibilisieren. Die Aufklärungsbotschaften drehen sich um Ebola-Vorsorge, den Nutzen von Impfungen und das richtige Händewaschen: „Wichtig ist, dass wir zugleich klar aber auch angepasst an die besondere Dialogkultur der Bevölkerung kommunizieren. Sonst werden unsere Bemühungen nicht akzeptiert“, erklärt ein Helfer. Dabei hilft es, dass der Partner der DEICHMANN-Stiftung intensiv mit einheimischen Helfern zusammenarbeitet. Sie kennen die Menschen, ihre Sitten und Bräuche und wissen, worauf sie bei der Kommunikation achten müssen.

Außerdem hat der Partner bereits in 50 Kliniken Gesundheitsmitarbeiter im Umgang mit der oft tödlich verlaufenden Infektion geschult und notwendige Ausrüstung verteilt. Die behandelnden Ärzte und Pfleger brauchen sehr guten Schutz vor Ansteckung. Auch hat der Partner dauerhaft Gesundheitseinrichtungen in besonders gefährdeten Gebieten und Transitzonen unterstützt und drei Verteilzentren aufgebaut. Zudem leistet unser Partner für die lokalen Helfer technischen Support, berät sie bei Impfkampagnen und sorgt für ausreichend Impfstoff in den Kliniken.

Was erschwert die Arbeit?

Gesundheitsvorsorge © Nath Fauveau

Die Arbeit wird behindert durch Gewalt und Konflikte, Massenvertreibungen, Fehlinformation der Bevölkerung und immer weiter um sich greifende Angst. Denn Menschen, die Kontakt mit Kranken hatten, müssen gut beobachtet werden. Beim geringsten Verdacht, dass sie sich angesteckt haben könnten, werden sie isoliert. Gerade vor dieser Isolation fürchten sich viele Menschen. Sie denken: ‚Wenn ich einmal isoliert bin, werde ich sterben.‘

Was ist Ebola?

Ebola ist eine Virus-Infektion. Sie wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Die Symptome ähneln anfangs denen von Malaria oder Cholera: Es beginnt mit Fieber, Unwohlsein, Müdigkeit und Gliederschmerzen. Später kommen Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall hinzu. Wegen der unspezifischen Symptome zu Beginn machen sich Infizierte anfänglich oft keine Sorgen – bis es zu spät für eine aussichtsreiche Behandlung ist.

Wie kann man Ebola behandeln?

Impfungen © Kate Holt

Es gibt keine spezielle Behandlung gegen Ebola. Vor allem müssen dem Patienten Flüssigkeit, Elektrolyte und Glukose (Zucker) verabreicht werden. Die Patienten müssen auch streng isoliert werden. Heute sind die Überlebensraten eigentlich besser als beim Ebola-Ausbruch in Westafrika im Jahr 2014, weil es neue Medikamente gibt. Damals starben über 11.000 Menschen, über 28.000 steckten sich an.

Was erschwert die Behandlung der Virusinfektion?

In der DR Kongo ist die gesellschaftliche Situation sehr angespannt. Es kursieren viele „Fake-News“ über die Behandlung. Manche Quellen behaupten gar, es gäbe keine Infektionen. So kommt es immer wieder vor, dass sich Infizierte bei ihren Familien verstecken, statt einen Arzt aufzusuchen. So stecken sie zusätzlich Menschen an und begeben sich erst in Behandlung, wenn es bereits zu spät ist.

Wie breitet sich Ebola aus und wie kann die Ansteckung mit Ebola verhindert werden?

Man steckt sich durch den Kontakt mit Infizierten an, besonders, wenn man deren Körperausscheidungen, Blut, Schweiß etc. berührt. Selbst ansteckend ist man erst, wenn man auch Symptome der Krankheit hat. Die Ausbreitung kann also nur erfolgreich eingedämmt werden, wenn sämtliche Personen, die mit einem Infizierten Kontakt hatten, auf Symptome überwacht und bei Bedarf sofort isoliert werden. Im Schnitt sind das 100 Personen.