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Was ist absolute Armut?

Als absolut arm gelten Menschen, die tagtäglich die nötigsten Dinge entbehren und ständig kämpfen müssen, um zu überleben. Im Inselstaat Haiti leben sehr viele Menschen unter solchen Bedingungen. Dort bedeutet absolute Armut, dass sich die Betroffenen regelmäßig nicht einmal eine richtige Mahlzeit am Tag leisten können. Sie leben in Hütten, die nicht als echte Unterkunft gelten können, und sie haben kein sauberes Wasser zum Trinken. Die meisten von ihnen sind Frauen und ihre Kinder. Sie aus dieser Not herauszuholen ist ein aufwendiger Prozess.

Was ist Kernziel des Projekts, das die DEICHMANN-Stiftung unterstützt?

Einigen derartig Betroffenen hilft die DEICHMANN-Stiftung in Zusammenarbeit mit einem Partner. Dieser gibt absolut armen Familien in einem zwar kostspieligen zugleich aber auch sehr erfolgreichen Projekt neue Perspektiven. Ziel ist es, sie auf den Weg in ein würdevolles Leben zurück zu bringen und dafür vorzusorgen, dass sie sich auf einem besseren Lebensniveau halten können. Zu rund 90 Prozent werden Frauen in das Projekt aufgenommen.

Wie sieht die Hilfe konkret aus?

Für sie beginnt der „Weg in ein besseres Leben“ – so der Name des Programms – zum Beispiel mit zwei Ziegen, einem Schwein oder einer kleinen geschäftlichen Aktivität. Dazu gibt es eine auf sechs Monate begrenzte finanzielle Hilfe und kostenlose Gesundheitsfürsorge. Das ist nicht genug. Aber es reicht, um im täglichen Kampf ums Überleben Mut zu fassen.

Konkret: Die Frauen wählen sich zwei Aktivitäten, die ihnen helfen, ein eigenes Einkommen zu erzielen. Eine Aktivität wirkt kurzfristig – etwa Kleinhandel oder Geflügelhaltung – die andere längerfristig – beispielsweise die Haltung des Schweins oder der Ziegen. In Schulungen lernen die Frauen die notwendigen Kenntnisse, um die Aktivitäten erfolgreich ausüben zu können. Etwa: Wie versorgt man eine Ziege? Wie verhindert man Krankheiten? Wie verwaltet man sein Geld sinnvoll?

Mitarbeiter der Entwicklungsorganisation besuchen die Familien wöchentlich, um Probleme zu besprechen, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, Vertrauen aufzubauen, zu ermutigen und kontinuierlich Neues zu lehren. Es geht auch um Hygiene, sauberes Trinkwasser, die Bedeutung einer sauberen Toilette für die Gesundheit der Familie, um Lese- und Schreibübungen und die Frage, warum Spareinlagen wichtig sind und wie man sie anlegt.

Auch das Selbstbewusstsein der Frauen, die häufig isoliert von der Gemeinschaft leben, wird in den 18 Monaten gestärkt. So fassen sie Mut, sich wieder stärker im Dorf zu integrieren. Geschulte Vermittler aus den Dorfgemeinden stehen den Frauen auch hier zur Seite.

Ein Erfolgsbeispiel: Von der Tragödie zur Zukunftsplanung

Wie das Programm helfen kann, zeigt Oménes Geschichte. Sie begann den Weg in ein besseres Leben bereits vor einigen Monaten. Ihre vier eigenen Töchter waren gestorben. Zusammen mit ihrem Mann erzieht die 63-Jährige ihre verwaisten Enkelkinder und ein „Pflegekind“. Oménes Mann arbeitet als Tagelöhner in der Landwirtschaft.

Als sie in das Programm aufgenommen wurde, wählte sie als „Startkapital“ ein Schwein und zwei Ziegen. Außerdem ändert sie mit ihrer eigenen Nähmaschine gebrauchte Kleidung, die sie auf dem Markt weiterverkauft, oder repariert Kleidung von Nachbarn. Dieses Nebengeschäft möchte sie weiter ausbauen.

Als Mitglied einer lokalen Kleinspargruppe kann sie Geld zurücklegen, indem sie Anteile der Gruppe kauft – pro Woche fünf Aktien. Wenn sie einmal nicht genug Geld hat, kauft sie die Aktien auf Kredit und bezahlt sie in der folgenden Woche. Das Dach ihres Hauses, das lange undicht war, konnte sie bereits reparieren, sodass sie, ihr Mann und die drei Kinder nun vor Regen geschützt sind.

Noch sind die Kinder nicht im Schulalter. Wenn es soweit ist, möchte Oméne, dass sie zur Schule gehen. Gelingt das, werden sie bessere Aussichten im Leben haben, als Oméne. Das ist einer der Gründe, warum sie so viel spart, wie sie eben kann.

Wenn Sie bei dieser Arbeit helfen möchten

1.854 € pro Familie kostet der „Weg in ein neues Leben“. 18 Monate wird die Frau oder der Mann begleitet, kann sich und die Familie versorgen, langfristig Armut und Not entkommen und Selbstachtung gewinnen. Auch die Kinder der unterstützten Familien haben gute Aussichten auf ein Leben in größerer Unabhängigkeit.

Ihre Spende* an die DEICHMANN-Stiftung mit dem Verwendungszweck „Würde Haiti“ kommt zu 100 Prozent bei unserem Projektpartner an**. Die Zuwendungsbestätigung senden wir Ihnen unaufgefordert am Ende des Kalenderjahres zu, wenn Sie auf dem Überweisungsträger Namen und Anschrift angeben.

Spendenkonto

Dr. Heinz-Horst Deichmann-Stiftung
Deutsche Bank Essen
IBAN: DE68 3607 0050 0301 1590 01
BIC/SWIFT: DEUTDEDEXXX

* Sollten für dieses Projekt mehr Spenden als benötigt eingehen, wird das überschüssige Geld für Aufgaben mit ähnlichem Ziel und Zweck verwendet.

** Kosten für Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit werden mit einer Sonderspende gedeckt.